STEINMETZ/IN EFZ

Steinmetz ist ein sehr alter und traditionsreicher Beruf. Es sind die Erbauer von Kirchen, Kathedralen, Domen, Monumenten und Grabstätten, aber auch von einfachen Steinhäusern, die wir heute noch bewundern können.

Der Steinmetz bossiert, spitzt, zahnt und scharriert – formt neue Werkstücke nach selbst gefertigten Schablonen – von Hand und mit Druckluft, das sind z.B. Fensterbänke, Türeinfassungen, Gesimse, Treppen. Diese Stücke können mit einfachen oder aufwendigen Profilierungen ausgestattet sein. Er skizziert Bauteile und kann Pläne zeichnen.
Der Steinmetz muss Handmaschinen zum schneiden und polieren des Steins einsetzen und er versetzt die neuen Werkstücke am Bau.
Heute ist die Renovation und Restauration von Naturstein die Hauptarbeit. Der Steinmetz kennt sich mit Imitationsmörtel aus um Fehlstellen zu flicken, konserviert und schützt den Stein. Er kann verschiedene Steinarten, wie Granit, Kalkstein, Sandstein, etc. bearbeiten. Der Steinmetz zeichnet und gestaltet Grabsteine, Grabmale und Schriften und führt diese aus.

Lehrdauer: 4 Jahre
Anforderungen: abgeschlossene Volksschule
weitere Anforderungen: handwerkliches Geschick, gutes Vorstellungsvermögen, Ausdauer, Geduld, gute körperliche Verfassung

Ausbildung: Diese findet in einem anerkannten Lehrbetrieb statt, wo der Lehrling während 4 Tagen in der Woche in der Werkstatt oder auf der Baustelle arbeitet. Der Schulunterricht findet an einem Tag in der Woche an den Berufsschulen in Bern oder St. Gallen statt. Dort wird in Berufskunde (Werkstoffe, Werkzeuge und Maschinen, Baustilkunde), Fachzeichnen und Allgemeinkunde unterrichtet. Hinzu  kommen überbetriebliche Kurse, die 1 bis 2 Wochen dauern und einmal pro Lehrjahr statt finden.

Weiterbildungen: Vorarbeiter/in Steinbearbeitung, Kurse von Fachverbänden und den Schulen für Gestaltung, Berufsmaturität, Steinmetzmeister/in, Steinbildhauer/in, Steintechniker/in, Konservator/in, Restaurator/in

Verwandte Berufe: Steinbildhauer/in, Steinwerker/in, Pflästerer/Pflästerin

VIELFÄLTIGE CHANCEN ZUR WEITERBILDUNG FÜR STEINMETZE UND BILDHAUER
(Weiterbildungen in Deutschland auch für Schweizer Berufsleute)

Eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung samt Gesellenprüfung muss für Steinmetze oder Bildhauer noch lange nicht das Ende der Karriereleiter bedeuten. Das grosse Fernziel liegt für viele in der Selbstständigkeit, für die die Meisterprüfung eine entscheidende Grundlage ist. Um die berufliche Kompetenz zu erweitern und damit höhere innerbetriebliche Positionen anstreben zu können, gibt es zahlreiche andere Weiterbildungsmassnahmen.

Technischer Fachwirt im Steinmetz- und Bildhauerbereich:
Der Zeitplan dieser Qualifizierung umfasst 110 Stunden Vollzeit und 328 Stunden Teilzeit.
Unterschieden wird zwischen einem fachtechnischen sowie einem betriebwirtschaftlichen Abschnitt. Kenntnisse erhalten die Teilnehmer zu den Themen Natursteingestaltung, Führungsstrategien sowie Grundlagen der EDV und Buchhaltung. Ziel der Maßnahme ist die eigenständige Übernahme bestimmter Arbeitsbereiche innerhalb des Unternehmens.

Weiterbildung zum Werkpolier:
Ausgebildete Werkpoliere übernehmen selbstständig die Führung von Baustellen. Sie organisieren Arbeitsabläufe, übernehmen Qualitätskontrollen, dokumentieren Baufortschritte und stellen die Einhaltung sicherheitsrelevanter Maßnahmen sicher. Die Weiterbildung beeinhaltet insgesamt 410 Ausbildungsstunden. Lerninhalte sind unter anderem Mitarbeiterführung, Bautechnik im Steinmetz- und Bildhauerhandwerk sowie im Hochbau und Arbeitspädagogik.

Qualifizierung zur CNC-Fachkraft mit dem Fokus IT-gestützte Abläufe:
Der Lehrgang richtet sich vorwiegend an Steinmetze und Bildhauer, die im Rahmen moderner Fertigungsverfahren IT-gestützte Tätigkeiten in einem Unternehmen übernehmen sollen. Die späteren Aufgabenfelder reichen von CAD-gestützer Zeichnungserstellung bis hin zur Führung CNC-gesteuerter Anlagen. Der fünfwöchige Kurs besteht aus 90 Stunden praktischer Arbeit und 110 Stunden theoretischer Wissensvermittlung in den Bereichen CAD-Grundlagen, CNC-Steuerung und CAM-Systeme.

Individuelle Möglichkeiten nutzen:
Weiterbildungen werden an unterschiedlichen Standorten innerhalb Deutschlands angeboten. Auskünfte erteilen unter anderem die zuständige Arbeitsagentur oder direkt die jeweiligen Bildungszentren. Unter www.biknetz.de erfahren Sie mehr über eine Ausbildung oder eine Qualifizierung zum Steinmetz oder Bildhauer.
Alle zertifizierten Maßnahmen sind auf schriftlichen Antrag und unter Einhaltung bestimmter Voraussetzungen förderungsfähig. Infrage kommen auch hier Programme, die die Arbeitsagentur finanziell unterstützt. Ebenso denkbar ist eine Förderung durch den Europäischen Sozialfond (ESF), der dabei die Richtlinien der betrieblichen Weiterbildung zugrunde legt.

Text und Links von Julia Kuhn, www.biknetz.de
Mit kostenlosem E-Book zum herunterladen.